08.05.2019

Partnerschaftsjubiläum mit neuer Bürgermeisterin

Anlässlich des 10 -jährige Jubiläums der Rückunterzeichnung des Partnerschaftsvertrages zwischen  Butzbach und Saint-Cyr-l’Ecole hatten die französischen Freunde zum Besuch nach  Saint-Cyr eingeladen.

Unter der Ägide der neuen Bürgermeisterin, Sonia Brau, die seit dem 21. Februar 2019  im Amt ist und zuvor schon seit einigen Jahren als erste Stadträtin fungierte, hatten sich die Freunde aus Saint-Cyr ein besonderes und umfängliches Kulturprogramm ausgedacht, das nicht nur Paris und besondere Besichtigungen in der so kulturverwöhnten Region der Ile de France einschloss, sondern auch die „Cuisine Francaise“ als immaterielles Kulturgut in den Mittelpunkt rückte. Der auch in Butzbach immer wieder gern gesehene und beliebte Bürgermeister Bernard Debain war am 14. Februar von seinem Amt zurückgetreten und nun als Freund beim Treffen anwesend.

An allen drei Besuchstagen des vorösterlichen Wochenendes war die Bürgermeisterin Brau aktiv dabei, begrüßte die Gäste, beglückwünschte Bürgermeister Michael Merle zu seiner erfolgreichen Wiederwahl im letzten Jahr und wurde bei allen Aktionen von dem Vorgänger im Amt, Bernard Debain, unterstützt. Braus Dank ging an Michael Merle und Bernard Debain, die die Städtepartnerschaft vor 10 Jahren  ins Leben gerufen hatten sowie die beiden Partnerschaftsvereine, die diese freundschaftliche und herzliche Verbindung immer wieder mit Leben erfüllen. Brau und Debain demonstrieren, dass Ihnen die Partnerschaft mit Butzbach sehr am Herzen liegt, ebenso die Arbeit für ein brüderliches geeintes, friedliches und vielfältiges Europa. Sie präsentierten ein phantastisches Programm, das mit dem Vorsitzenden des Comité de Jumelage, Alain Iturralde, erarbeitet und umgesetzt wurde.

Am Ankunftstag besuchte die 64-köpfige Delegation Meudon. Zwischen Paris und Versailles gelegen war Meudon einstmals Wohnort zahlreicher deutscher wie französischer Künstler. Meudon steht heute, mit zwei Instituten für Luft und Raumfahrt und einem Observatorium, für die wissenschaftliche Forschung. Vom Wohnhaus mit Garten und Atelier des berühmten französischen Plastikers August Rodin hatten die Delegationsmitglieder einen traumhaft schönen Blick auf die Windungen der Seine und Paris. Ein kunsthistorischer Leckerbissen war auch der Blick in den Saal der einzigartigen Gipsstatuen des Künstlers. Ein Panoramablick auf Paris mit Eiffelturm, Sacré Coeur und den Tour Montparnasse vom Schlosspark des alten und neuen Schlosses in Meudon krönten diesen Abstecher auf der Hinfahrt.

Das Städtepartnerschaft nicht nur die Kultur und Historie im Auge hat, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, den Alltag der Gastgeber zu erleben, zeigte der Ausflug nach Paris in beeindruckender Weise.

Auf der berühmten Prachtstraße Champs Elysées waren über zwei Kilometer vom Arc de Triomphe bis zum Place de la Concorde dicht an dicht Einsatzwagen der Polizei mit stark ausgerüsteten Einsatzkommandos auf dem Mittelstreifen präsent. Die berühmte Avenue war an einem sonst so  trubeligen Samstagmorgen menschenleer, Schaufenster mit Holz vernagelt. Auch zeigten Schaufenster noch die Einschläge der Steine von vergangenen Randalierungen. Der Eiffelturm war weitflächig abgesperrt und das Verkehrsaufkommen mehr als dicht durch die zahlreich gesperrten Straßen und Metrostationen. Aktionen der sogenannten „Gelbwesten“ waren zwar nicht zu sehen, hielten aber augenscheinlich die Polizei und die Landeshauptstadt in Atem.

Ins Quartier Latin, dem Viertel der Intellektuellen und Studenten links der Seine, führten hervorragende Gästeführerinnen zur berühmten Universität Sorbonne, die 1253 gegründet wurde und mit allein 13 Instituten und ca. 300.000 Studenten das Bildungszentrum der Elite im ältesten Stadtteil von Paris markiert. Prachtvolle Kirchen wie Saint Séverin, wohl eine der schönsten Kirchen im spätgotischen Stil und Saint Etienne du Mont mit prächtigem Lettner und dem Schrein der Pariser Stadt-Heiligen Sainte Geneviéve vervollständigten das Bild des lateinischen Viertels. Cafés und Bistros luden zum Verweilen ein und die Sonne vervollständigte den Zauber des Augenblicks. Vom Pantheon, dem Ehrentempel für und der Gedenkstätte an berühmten Franzosen,  ging es per pedes zur RER Station am Invalidendom und zurück in die Partnerstadt.

An den beiden Abenden hielten die Gastgeber jeweils ein wunderbares Buffet  mit Köstlichkeiten wie einem Dinner-Cocktail, Quiche und Stopfleber, diversen Amuses gueules und Petit Fours, Salaten, Lachs, Kuchen, baskischem Hähnchen und Mousse au chocolat bereit. Das fröhliche Miteinander unter den französischen und deutschen Freunden förderte zusätzlich eine Fotobox, an der alle viel Spaß hatten sowie einen DJ, der zum Tanzen animierte und den die Butzbacher und Franzosen einfach „umwerfend“ fanden. Nicht enden wollenden Applaus erhielt die Showtanzgruppe der Magic Colours aus unseren heimischen Gefilden für ihren Tanz „Revolution“ im „kiosque à music“ im neuen Stadtteil von St.Cyr, Charles Renard, wie auch für ihre Fliegershow, die mit „encore“ ( Zugabe) –Rufen der Gastgeber, begeistert aufgenommen wurde.

Einen Ausklang nahm der Besuch am Sonntagmorgen mit einem Spaziergang  im nahe gelegenen Bois de la Minière, einem Naherholungsgebiet, und dem Abschiedsimbiss im Rathaus, wo Sonia Brau und Bernard Debain an alle Teilnehmer Abschiedsgeschenke verteilten und besonders den Magic Colours wie allen Mitwirkenden noch einmal dankten. Jeder Teilnehmer erhielt ein Buch über Saint-Cyr und Köstlichkeiten wie Rotwein und  Honig. Die Gastgeber präsentierten sich bei diesem Treffen erneut mit liebevoller Gastlichkeit und überaus generös bei der Ausgestaltung des Festes.

Bildunterschrift: Sonia Brau (Mitte), die neue Bürgermeisterin von St.-Cyr, gewann die Sympathien durch ihre offene, junge und tatkräftige Art im Nu. Bild: Rüdiger Fanslau

 

Bildunterschrift: Die Butzbacher Delegation im Schloßpark von Meudon. In den vorderen beiden Reihen die Magic Colours. Ganz rechts der liebevolle und immer wieder überaus hilfsbereite Alain Iturralde vom Comité de Jumelage. Bild: R. Fanslau