Das Lichterfest Chanukka hat in diesem Jahr eine besondere Bedeutung – als Fest des Lichtes und des Friedens. Es erinnert an die Befreiung der Juden von der Unterdrückung des ägyptischen Königs und der hellenistischen Einflussnahme, die sich der götzendienerischen syrisch-griechischen Kultur angepasst haben, so der Gemeindevorsteher der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, Manfred de Vries anlässlich der kleinen Feierstunde im Ratsherrensaal des Rathauses in Butzbach, der als erster Gebetsraum der Juden, vor dem Bau der Synagoge in der Wetzlarer Straße, genutzt wurde.
Bürgermeister Michael Merle nutzte die Begrüßung und Einleitung, um seine Solidarität mit Israel zu erneuern mit dem festen Wunsch verbunden, dass sehr bald eine Formel des Friedens für den Nahen Osten gefunden werden könne, um das Leid der Menschen zu beenden.
Rabbiner Yachin Nahmany zündete am fünften Tag des Festes die fünfte Kerze an und wies darauf hin, dass die Chanukka-Feiertage dazu zu nutzen wären, sich des Friedens zu erinnern und das Licht als ‚Licht der Erkenntnis‘ zu verstehen.
Die Anwesenden waren sich einig, dass der erstarkenden Bewegung des Antisemitismus entgegengewirkt werden muss, denn das Judentum ist unmittelbar mit der deutschen Geschichte, auch der jüngsten deutschen Geschichte untrennbar verbunden. Es ist unverständlich, dass in Deutschland derzeit eine Bewegung hin zur Terrororganisation Hamas wächst, ohne wahrnehmen zu wollen, dass die letzte Barbarei in Israel von der Hamas ausging und der Staat Israel die Aufgabe hat, seine Bürger zu schützen, so de Vries am Chanukka-Abend.
Manfred de Vries fasste das Erlebnis dieses Abends zusammen mit den Worten „… in Butzbach zu feiern heißt, unter Freunden zu sein …“. Er bedankte sich ausdrücklich bei Bürgermeister Merle für die allgemeine Unterstützung im letzten Jahr und ganz besonders für die erlebte Gastfreundschaft.
Als Gast geladen war der Stadtverordnetenvorsteher Joachim M. Kühn aus Laubach, der die Partnerschaft „Demokratie leben!“ zwischen Butzbach und Laubach sehr unterstützt und die Idee der Chanukka-Feier auch für Laubach in Erwägung zieht, weil derartige Feste Möglichkeiten für Dialoge der Religionen vor allem in diesen schwierigen Zeiten bieten.
