Online-Beteiligung und Outdoor-Bürgerwerkstätten zur Erstellung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) im Rahmen der Entwicklung des Fördergebietes „Innenstadt Butzbach“ ist abgeschlossen.
BUTZBACH – Die Entwicklung des Fördergebietes „Innenstadt Butzbach“ steht aktuell mit der Erstellung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) auf der Agenda. Butzbacherinnen und Butzbacher hatten die Möglichkeit von Mitte Juli bis Ende August ihre Anregungen, ihre Wünsche und Ideen zu formulieren und diese in den Erarbeitungsprozess einzuspeisen. Um dies unter CORONA-Bedingungen zu ermöglichen, wurden insgesamt vier Outdoor-Bürgerwerkstätten und ein Online-Dialog durchgeführt. Das direkte Gespräch war somit – mit Abstand – genauso möglich wie das digitale Mitarbeiten.
Die Outdoor-Werkstätten fanden Mitte August statt; sie starteten und endete mit einem bunten Programm auf der Butzbacher Kulturbühne auf dem Marktplatz. Moderiert durch Martin Guth wurden Zuhörer und Passanten sowohl über den umfassenden Stadtentwicklungsprozess „Butzbach bewegen“ wie über die aktuelle Erarbeitung eines Konzeptes für die Innenstadt informiert. Im Gespräch waren mit dabei Bürgermeister Michael Merle, Ortsvorsteherin der Kernstadt Astrid Gerum, die Butzbacher Unternehmer Salvatore Franco und Norbert Winter, Patrick Kempf vom Gewerbeverein Butzbach Aktiv, die Stadtführerin Ulrike von Vormann sowie das beauftragte Fachbüro Team 360⁰. Alle diskutierten mit Martin Guth über die Bedeutung und Zukunft der Innenstadt, wie über aktuelle Herausforderungen, die sich für Bürger und Gewerbetreibende aus der CORONA-Pandemie ergeben.
Vorgestellt wurde dabei auch der Finder35, das neu entstandene digitale, regionale Verzeichnis von Gewerbetreibenden und weiteren interessanten Orten und Angeboten der Stadt Butzbach und Umgebung, zu finden unter www.finder35.de. Gleichzeitig hatten alle Personen die Möglichkeit direkt vor Ort an vier Stellwänden ins Gespräch zu kommen. Hier konnten direkt Ideen und Anregungen hinterlassen werden.
Neben den beiden Bürgerwerkstätten auf dem Marktplatz bestand zudem die Möglichkeit konkret an der Entwicklung des Friedhofs sowie am Areal Hexenplatz mitzuwirken. Bspw. wäre eine Idee, auf dem großen Friedhofsareal einzelne Bereiche als Orte der Ruhe und Besinnung anzulegen und die Grünbereiche entsprechend neu zu strukturieren. Für den Hexenplatz wurde ebenfalls über zukünftige Nutzungsmöglichkeiten diskutiert, kann der Hexenplatz doch mit seinem umliegenden Areal zu einem Platz mit besonderer Atmosphäre entwickelt werden.
Ergänzend war über sechs Wochen eine Online-Beteiligung möglich. Auch hiervon wurde von der Butzbacher Bevölkerung rege Gebrauch gemacht, so dass der Online-Dialog nun geschlossen werden konnte. Die fast 300 Ideen werden nun in den weiteren ISEK-Erarbeitungsprozess eingespeist.
„Wir wollten auch in Zeiten der CORONA-Pandemie Beteiligung und Mitwirkung ermöglichen und sind mit den Outdoor-Bürgerwerkstätten hier für Butzbach neue Wege gegangen. Wir freuen uns von Seiten der Veranstalter sehr, dass dies so gut funktioniert hat und wir so viele hilfreiche Hinweise erhalten haben. Wir danken allen, die sich aktiv eingebracht haben recht herzlich!“, so Bürgermeister Michael Merle.
„Allerdings bitten wir sehr um Verständnis, dass wir bei fast 300 Vorschlägen nicht alle einzeln kommentieren können. Wir werden die Ideen jetzt sichten, sortieren, bewerten und weiterverarbeiten. Im Rahmen des Weiteren Prozesses gibt es dann weiterhin die Möglichkeit der Information, des Austauschs und der Diskussion“, so Dr. Andrea Soboth vom begleitenden Fachbüro Team 360⁰. Eine Nachbereitung der Outdoor-Bürgerwerkstätten findet sich in Form von kurzen Videoclips auf der Seite www.butzbach-bewegen.de. Hier wird auch über den weiteren Erarbeitungsprozess informiert.
Zum Hintergrund
2019 wurde Butzbach in das Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ (vormals Aktive Kernbereiche) aufgenommen. Das Programm fördert insbesondere bauliche Maßnahmen im Fördergebiet, die den innerstädtischen Strukturwandel begleiten. Damit die Innenstadt auch künftig Ort der Begegnung, des Austauschs und der Identifikation für alle Menschen bleiben kann, stehen der Erhalt und die Entwicklung lebendiger und identitätsstiftender Innenstädte und Ortskerne im Mittelpunkt des Förderprogramms. Das Programm „Lebendige Zentren“ läuft für teilnehmende Kommunen 10 Jahre.
Die Grundlage der Programmumsetzung bildet ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) mit Festlegung eines Fördergebietes und Zusammenstellung von Projekten, die innerhalb von rund zehn Jahren Laufzeit umgesetzt werden sollen. Das können beispielweise sein: Modernisierung oder Neubau von Gemeinbedarfseinrichtungen, Neu- und Umgestaltungen öffentlicher Anlagen und Plätze, Sanierung stadtbildprägender und historischer Gebäude, Aufwertung von Frei- und Grünflächen, Nachnutzungskonzepte für leerstehende Gebäude, Ausbau der barrierefreien Mobilität insbesondere für den Fuß- und Radverkehr.
Mit der Aufnahme in das Förderprogramm eröffnet sich für die Stadt Butzbach die Chance, nach der Konzepterstellung öffentliche und private Projekte umzusetzen und somit positive Impulse für die zukünftige Stadtentwicklung anzustoßen. Mit der Erstellung des ISEK ist die Bietergemeinschaft aus dem IfR Institut für Regionalmanagement, der Marketing Effekt GmbH und dem Architekturbüro PlanES beauftragt. Weitere Informationen zum Förderprogramm sind auf der Website „Butzbach bewegen“ zu finden: www.butzbach-bewegen.de