16.06.2023

Zugewanderte Männer treffen sich zur 3. Dialogveranstaltung im Treffpunkt Degerfeld

Gemeinwesenarbeit im Degerfeld lädt mit FIM e.V. zum nächsten „Männer-Toleranz-Café“

Zum nunmehr dritten „Männer-Toleranz-Café“ lädt die Gemeinwesenarbeit im Degerfeld gemeinsam mit FIM e.V. afghanische und iranische Männer in den Treffpunkt Degerfeld ein.

Es folgt nach vorangegangenen erfolgreichen Treffen die nächste Auflage im Dialogformat für Männer am Sonntag, dem 25. Juni 2023 um 11:00 Uhr im Treffpunkt Degerfeld in der John-F.-Kennedy Straße 63. Die städtische Gemeinwesenarbeit und FIM e.V. (Frauenrecht ist Menschenrecht) haben hierzu ein entsprechendes Gesprächsformat aufgebaut.

Den Männern bereits bekannte Multiplikatoren – selbst mit Migrationsgeschichte – berichten über Familienleben, Liebe und Männlichkeit. Mit dabei sein wird dieses Mal Bahar Djamali vom Mädchenhaus Kassel, die ebenfalls schon mit dem Multiplikatorenduo gearbeitet hat. Das Projekt ist nämlich Teil des hessenweiten Netzwerks „Hessen gegen Ehrgewalt“. Mit den zugwanderten Männer wird u.a. über Familienbande und Ehrverständnis im Spannungsverhältnis von kulturell tradierten Normen und in Deutschland geltenden freiheitsrechtlichen Grundlagen gesprochen. Die Gesprächsrunden finden im Sinne von Prävention und Integration statt, um sich gut im demokratischen Miteinander der Gesellschaft zurecht zu finden und damit alle Familienmitglieder Teilhabechancen haben.

Auf Augenhöhe kommen hier im peet to peer Ansatz die muttersprachlichen Multiplikatoren mit den Teilnehmenden ins Gespräch. Es wird wieder mit interaktiven Mitteln, bei Tee und Kaffee eine konstruktive Gesprächsgrundlage eröffnet. Alle Menschen mit Zuwanderungsgeschichten, die persisch sprechen, sind herzlich eingeladen. Teilweise erfolgt die Dialogveranstaltung muttersprachlich, um so einen leichteren Zugang zu den Männern zu finden. So kommen die Männer schnell in Austausch über Themen wie die Rolle der Männer und Männlichkeit in den gesellschaftlichen migrantischen Strukturen. Sie tauschen sich über Entwicklungschancen ihrer Familien in Deutschland aus, insbesondere die ihrer Frauen und Töchter, denen in Herkunftsländern eine gleichberechtigte Teilhabe am öffentlichen Leben und Bildung verwehrt blieb. Patriarchale Gesellschaftsstrukturen aus dem Herkunftsland der angesprochenen Männer treffen nun in Deutschland auf eine menschenrechtsbasierte demokratische Gesellschaft und können ein Spannungsfeld für die zugewanderten Menschen bedeuten. Im Sinne von Gewaltprävention setzt somit dieser Ansatz bei den Männern der Familien an, um Gleichberechtigung im Miteinander zu diskutieren und Integration in die deutsche Gesellschaft zu ermöglichen.

Respektvoll soll hier ein Austauschformat geboten werden, in denen sich Männer austauschen und Orientierung im Spannungsverhältnis der Rollenbilder und die Auseinandersetzung mit dem Leben in Deutschland geboten werden kann.

Damit bietet die Gemeinwesenarbeit einen Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion und bietet Orientierungsformate für zugewanderte Menschen in Butzbach an. Die Gemeinwesenarbeit wird gefördert aus Mitteln der Stadt Butzbach und aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums.