Am vergangenen Wochenende war eine Delegation aus der tschechischen Republik zu Gast in Butzbach.
Anlässlich des 75. Gründungsjubiläums von Butzbachs jüngstem Stadtteil Wiesental, besuchten die tschechischen Freunde aus Teplá unter der Leitung von Bürgermeister Karel Hermann die Stadt Butzbach und feierten mit Wiesental gemeinsam dessen Jubiläum.
Im September 1954 übernahm die Stadt Butzbach die Patenschaft für die Stadt Tepl und den Heimatvertriebenen. Aus dieser Region in der heutigen tschechischen Republik stammen viele Familien, die in Butzbach und besonders auch in Wiesental nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden haben. Heute ist das Verhältnis zwischen der Stadt Teplá, der Stadt Butzbach und den Heimatvertriebenen durch eine Freundschaft geprägt, die dank regelmäßiger Begegnungen weiter vertieft wird.
Am Samstag nach der Ankunft und Begrüßung in Wiesental durch Ortsvorsteherin Sabine Rotermund und Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr als Ausrichter des Jubiläums, stand eine Führung in Butzbach auf dem Programm. Sie startete im Museum im Beisein von 1. Stadtrat Markus Ruppel, Mitglieder des Ortsbeirats von Wiesental, der 2. Vorsitzenden des Städtepartnerschaftsvereins Tanja Schrenk, sowie Vertretern des Heimatkreises Tepl-Petschau.
Es war nicht der erste Besuch der Tepler in Butzbach, so stand dieses Mal das Stadtjubiläum und Friedrich-Ludwig Weidig mit der Demokratiebewegung im Fokus der Führung. Die erfahrene Stadtführerin Christine Borchers-Fanslau ging zunächst auf die Stadtgründung Butzbachs mit Erläuterungen zur Ersterwähnung und Erlangen der Stadtrechte ein. Nach einigen Details zur Entwicklung im Mittelalter auch anhand des Stadtmodells des 19. Jahrhunderts, erläuterte sie das Leben und Wirken Weidigs in Butzbach. Bei einem anschließenden Rundgang durch die Stadt wurden wichtige Stationen Weidigs besucht und deren Bedeutung genauer erklärt, wie beispielsweise das ‚Weidighaus‘, die ehemalige Lateinschule, das Gebäude der Butzbacher Zeitung, sowie die Markuskirche, in der Weidig auch gepredigt hatte. Die Führung endete auf dem Schrenzer mit dem ehemaligen Turnplatz am heutigen Gedenkstein Weidigs.
Beim anschließenden Abendessen im Beisein von Bürgermeister Michael Merle und weiteren Vertretern der Heimatvertriebenen sowie Vertretern aus Wiesental, konnten die seit 2015 stattfindenden Begegnungen und die gemeinsame Geschichte weiter gepflegt werden. Es sind in diesen Jahren viele Freundschaften entstanden. Dies konnte man auch am folgenden Sonntag bei den Feierlichkeiten in Wiesental bei jeder Begegnung spüren. Alle freuen sich auf das nächste Treffen, das zum Weinfest Ende Juni mit einem Besuch der Tepler Blaskapelle Hasičanka geplant ist.