Kürzlich fand eine Fahrt in Butzbachs Partnerstadt Collecchio in der Emilia-Romagna statt.

Es war die erste Einladung der Collecchiesi seit Beginn der Pandemie für eine größere Gruppe. Diese fand in Butzbach so große Resonanz, dass die verfügbaren Plätze sehr schnell vergeben waren.

Für alle Teilnehmer:innen begann die Reise zu früher Stunde. Um 4:45 Uhr traf man sich am Butzbacher Bürgerhaus und bestieg sogar 5 Minuten vor der Zeit den Bus, um für das Wochenende nach Italien zu reisen. Obwohl sich die Fahrt durch längere Wartezeit vor dem Gotthard-Tunnel und Staus rund um Mailand hinauszögerte, waren alle Mühen durch den herzlichen Empfang schnell vergessen. Eine Delegation der Stadt Collecchio mit Bürgermeisterin Maristella Galli und Stadtrat William Pietralunga an der Spitze traf zur Begrüßung bereits im Hotel ein und begleitete die Gäste ins Vereinshaus von „Il Colle“. Dieser Verein widmet sich mit großem Einsatz nicht nur der Förderung der Gemeinschaft durch unterschiedlichste Freizeitaktivitäten, sondern stellt sich auch in sozialer Hinsicht ehrenamtlich in den Dienst der Stadt. An diesem Abend aber waren die Vereinsmitglieder perfekte Gastronomen: sie bewirteten die deutschen Gäste wie die einheimischen Teilnehmer:innen mit allen Köstlichkeiten ihrer Region. Der Abend fand bei Gesang – die italienischen Gastgeber überraschten mit nahezu professionellen Darbietungen und sogar vereinzelten Tanzeinlage – ein vergnügliches Ende.

Für den Samstag war zunächst eine Führung durch die Produktion einer Käserei für Parmigiano-Reggiano gebucht. Es wurde jeder Produktionsschritt des berühmten Parmesan Käses erläutert. Täglich wird die Milch von 800 Kühen in 20 Laibe der weltberühmten Köstlichkeit verwandelt. Nach mindestens 12 und bis zu 40monatiger Reifezeit, werden die Laibe von ursprünglich 50kg, dann mit noch ca. 40kg Gewicht, in nahezu die ganze Welt versandt. Die Käserei produziert 365 Tage im Jahr, so wie auch die Kühe ihre Milch geben. Die verbleibende Molke und das Lab finden in der Schweinezucht Verwendung und leisten so noch einen geschmacklichen Beitrag zum hochgeschätzten Parmaschinken. Im Anschluss gab es die Möglichkeit den Käse in den verschiedenen Reifegraden zu probieren.

Danach ging es zur Besichtigung einer Weinkellerei in der Nähe von Collecchio. Der Besitzer des Weinguts, das sich dem biologischen Anbau verschrieben hat, erläuterte ausführlich die Herstellung und die Qualität des Weines, ging aber auch auf die Probleme ein, die entstehen, da das Weingut inmitten eines Naturschutzparkes liegt. Nach dem gemeinsamen Mittagessen hatten die Teilnehmer Zeit sich die Stadt Collecchio etwas näher anzusehen. Den Abend gestalteten die „Alpini“, die Abordnung der Gebirgsjäger von Collecchio, die in ihrem Vereinshaus die deutschen Gäste bewirteten und mit ihrer herzlichen Art den Abend wieder mit Musik und Tanz ausklingen ließen.

Das Zentrum von Parma war am Sonntag das Ziel der deutschen Reisegruppe, begleitet von Vertretern der Stadt Collecchio. Bei einer ausführlichen Stadtbesichtigung konnten der beeindruckende Dom Santa Maria Assunta und das achteckige Baptisterium bewundert werden. Der Palazzo della Pilotta mit dem barocken Teatro Farnese und seinen Holztribünen wurde ebenso besichtigt wie die Nationalgalerie, eine eindrucksvolle Kunstsammlung besonders mit Werken der Renaissance, sowie das Bodonianische Museum mit vielen verschiedenen Schriftarten die Bodoni im 18. Jahrhundert geschaffen hat. So konnte die Zeit in Parma gut genutzt werden, zumal die andauernden Regenfälle zur Absage des Marktes in Collecchio geführt hatte. Die Reise endete mit einem gemeinsamen Abschieds-Aperitif am Abend in Collecchio, zu dem noch einmal die Bürgermeisterin Maristella Galli, Vertreter der Stadt, sowie die Freunde von „Il Colle“ und der „Alpini“ geladen hatten.

Der Abschied von Collecchio wurde leichter durch die Vorfreude auf die nächsten Begegnungen in Butzbach, wenn man die Gastfreundschaft erwidern kann. Die nächste Fahrt nach Collecchio wird sicher nicht wieder so lange auf sich warten lassen und beide Seiten waren sich einig, dass die gegenseitigen Besuche die gemeinsame Freundschaft weiter vertiefen wird.