Am frühen Sonntagabend wurde die Butzbacher Feuerwehr zu einer unklaren Rauchentwicklung im Bereich des Degerfeldes gerufen. Dabei stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Waldbrand im Umfeld eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Nähe des Solarparks bei Butzbach handelte.
Umliegende Ortsteilfeuerwehren sowie Kameradinnen und Kameraden aus dem gesamten Kreisgebiet wurden zur Brandbekämpfung und -verteidigung alarmiert. Weiterhin rückten speziell auf die Waldbrandbekämpfung ausgebildete Einsatzkräfte aus Darmstadt-Dieburg sowie die Feuerwehr Frankfurt mit Spezialpumpen an und stellten die Wasserversorgung her.
Da sich die ersten Löscharbeiten aufgrund der im Boden befindlichen Munition als zu gefährlich für die Einsatzkräfte erwiesen, wurden diese zunächst aus dem Einsatzgebiet zurückgerufen und außerhalb einer Schutzzone von 1000 Metern im Bereitstellungsraum auf dem Butzbacher Stützpunkt gesammelt.
In Abstimmung mit dem Kampfmittelräumdienst wurde die weitere Einsatzplanung abgestimmt und gegen 2.30 Uhr konnten Einsatzkräfte wieder zur Einsatzstelle vorrücken und mit der Brandbekämpfung fortfahren. Oberste Priorität hatte dabei der Schutz des angrenzenden Wohngebietes im Degerfeld. Zudem wurden an den beiden Verteidigungslinien sogenannte Kreisregler installiert, die das umliegende Waldgebiet bewässern und somit eine weitere Brandausbreitung verhindern sollten.
Günstige Witterungsbedingungen und das professionelle Vorgehen der Einsatzkräfte sorgten schließlich dafür, dass der Brand auf einer Fläche von rund 75.000 Quadratmetern in den frühen Morgenstunden unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Zu Spitzenzeiten waren insgesamt knapp 400 Einsatzkräfte mit rund 50 Fahrzeugen im Einsatz. Aktuell sind noch etwa 150 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt, die möglicherweise noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Ein sofortiges Waldbetretungsverbot wurde zwischen Kernstadt, L 3053 zwischen Waldsiedlung Hausen-Oes, Ebersgöns und Pohl-Göns angeordnet. Entsprechende Beschilderungen an den gesperrten Waldeingängen sind zwingend zu beachten.
Zudem bleibt das Butzbacher Schrenzerbad aufgrund von Löschwassermaßnahamen bis auf Weiteres geschlossen. Auch der kostenlose Shuttle-Bus zum Freibad wurde daraufhin eingestellt.