Butzbacher Open Air-Kino ging am Sonntag nach 19 Tagen zu Ende
Das 26. Butzbacher Open Air-Kino im Landgrafenschloss ist am Sonntagabend mit der Vorstellung des Films „Zwei zu Eins“ zu Ende gegangen. Hinter den Machern liegen 19 Veranstaltungstage mit insgesamt 32 Vorstellungen auf der großen Kinoleinwand und der LED-Wand. Mehr als 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen dazu in den historischen Innenhof des Landgrafenschlosses, 1.000 mehr als im vergangenen Jahr.
Früher in den Schlosshof
„Mit der diesjährigen Open Air-Kinosaison sind wir zufrieden“, sagt Ralf Bartel vom Butzbacher Filmtheater. Schon im Vorfeld sei zu erwarten gewesen, dass der Kinosommer 2024 mit dem verfügbaren Filmangebot – aufgrund des Streiks in Hollywood im letzten Jahr haben sich zahlreiche große Produktionen auf Ende 2024 oder gar 2025 verschoben – keine ausverkauften Vorstellungen mit sich bringen werde, heißt es in der Pressemitteilung des Veranstalters. So blieben auch bei den stark gefragten Publikumslieblingen noch einige Stuhlreihen frei. Am besten besucht waren die Vorpremiere von „Nur noch ein einziges Mal“ mit 1150 Zuschauern, „Oh La La“ mit 1100 Gästen, und „To the Moon“ mit 1050 Kinogängerinnen und Kinogängern. Die Vorpremiere von „Nur noch ein einziges Mal“ sei übrigens die bestbesuchte Preview-Vorstellung des Films in ganz Deutschland gewesen, heißt es in der Pressemitteilung. Rund 1000 Tickets wurden jeweils für den Abschlussfilm „Zwei zu Eins“, „Back to Black“ und die Generalprobe „Wochenendrebellen“ gelöst. „In Sachen Filmauswahl haben wir vieles richtig gemacht und allen Altersgruppen etwas anbieten können; von aktuellen Blockbustern über Komödien bis hin zu Kino für die ganze Familie“, erläutert Ralf Bartel. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr sei das Wetter bis auf einige Tage stabil gewesen, so dass das Publikum schon früher und dementsprechend vor Programmbeginn in den Schlosshof gekommen sei, um den Filmabend im Biergarten mit Familie und Freunden entspannt einzuläuten. Für die wirtschaftliche Seite der Veranstaltung seien diese Umsätze sehr wichtig gewesen, auch vor dem Hintergrund der weiter gestiegenen Kosten der Veranstaltung.
Schauspieler-Besuch, Picknick mit Wein und Sitzkissen aus der JVA
Ein Höhepunkt in diesem Jahr war der Besuch des Schauspielers Ben Münchow zum Film „791 km“, zu dem sogar ein Reporterteam der Hessenschau des Hessischen Rundfunks nach Butzbach kam, um in einer Liveschaltung in die Sendung direkt aus dem Open Air-Kino zu berichten. Große Aufmerksamkeit erfuhr die erste Kooperation mit der Butzbacher Justizvollzugsanstalt – hier waren im Vorfeld des Open Air-Kinos Sitzkissen in der anstaltseigenen Schneiderei entstanden, die in limitierter Auflage verkauft wurden. Im kommenden Jahr soll es erneut eine Sitzkissen-Edition geben. Auch ein neues Format haben die Kinomacher ausprobiert, das guten Anklang gefunden hat: Erstmals fand eine Filmvorführung mit Degustation statt. Zur Dokumentation „Das Land der 1000 Weine“ hatte der Weinpartner Drossel & Specht verschiedene Weine aus der spanischen Region Rioja ausgewählt, die während des Films verkostet wurden. Passend dazu war das Publikum eingeladen, alles für ein leckeres Picknick mit in den Schlosshof zu bringen.
Kino braucht Partner
„Wir sind dankbar, dass das Open Air-Kino weiter so positiv wahr- und angenommen wird. Und dass unsere Arbeit und insbesondere die des über 80-köpfigen ehrenamtlichen Teams gewertschätzt wird“, betont Ralf Bartel. „Dieser Kinosommer hat – bei aller positiver Veränderung gegenüber der bedrückenden Saison 2023 – gleichwohl auch gezeigt, dass das Veranstaltungsformat auf die Unterstützung durch Partner, Sponsoren und die Absicherung durch die Stadt Butzbach angewiesen ist. Nur so können wir den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern auch in Zukunft Kino im Schlosshof bieten“, so Bartel weiter. In den kommenden Monaten werde man mit den Vorbereitungen für 2025 starten, für das zahlreiche große Filme angekündigt seien, heißt es abschließend.
Fotos: Christoph Scheungraber (Schlosshof), Fabian Goedert (Luftbild) – Abdrucke honorarfrei
