Rund 1,5 Jahre nach dem symbolischen Spatenstich kann das neue Feuerwehrgerätehaus in Kirch-Göns eingeweiht und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste auf eine offizielle Einweihung bisher leider verzichtet werden.
Die offizielle Einweihung des Feuerwehrgerätehauses erfolgt am Freitag, dem 09.07.2021 um 18:00 Uhr. Der neue Feuerwehr-Standort befindet sich nun auf dem Grundstück der evangelischen Kirchengemeinde in der Hauptstraße 51. Die Nutzung im Untergeschoss des Bürgerhauses Kirch-Göns ist somit Geschichte.
Zur Wiedereröffnung ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Gut sichtbare Aushänge und Hinweise über die einzuhaltenden Abstands- und Hygienemaßnahmen werden rund um das Gebäude angebracht. Gemäß aktueller Verordnung sind Kontaktdaten zum Zweck der Nachverfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 zu erheben und zu verarbeiten (Kontaktdatenerfassung). An verschiedenen Standorten rund um das Gebäude sind temporäre QR-Codes sowie Kontaktdaten-Blätter ausgelegt. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.
Die verantwortlichen Vertreter des Fachdienstes Gebäudewirtschaft der Stadtverwaltung Butzbach haben das Projekt begleitet. Die Gesamtplanung und Bauleitung wurden von der Butzbacher Wohnungsbaugesellschaft übernommen.
Der Technische Prüfdienst des Landes Hessen hat den Räumlichkeiten im Bürgerhaus bei der letzten Revision einen „roten Punkt“ bescheinigt. Hierdurch war unverzüglicher Handlungsbedarf gegeben. Unter anderem waren die Stellplatzgrößen nach DIN 14092 nicht ausreichend, die Torausfahrt auf die Hauptstraße wurde als sehr problematisch angesehen, eine räumliche Trennung von der Halle zu den Umkleideräumlichkeiten sowie eine geschlechtsgetrennte Umkleidemöglichkeit waren nicht vorhanden. Auch sind zeitgemäße Schulungsräumlichkeiten und sanitäre Anlagen im ehemaligen Feuerwehrhaus nicht vorhanden.
Das neue Gebäude wurde in Massivbauweise errichtet. Die tragenden Außenwände sind aus 36,5 cm starken Porenbeton- Mauerwerk hergestellt worden. Die nicht tragenden Innenwände wurden in Trockenbauweise hergestellt, tragende Innenwände sind in Kalksandstein- Mauerwerk errichtet worden. Der Farbton der Halle ist in neutralem Weiß gehalten, die umschließenden flachen Gebäudeteile haben ein warmes Rot erhalten. Am Pult des Hallendachs ist eine Stahlkonstruktion für das Training von Anleiterübungen vorgesehen.
Die Bruttogeschossfläche (BGF) beträgt insgesamt ca. 626,64m², der Bruttorauminhalt (BRI) beträgt ca. 2.810,51m³.
Die Baukosten beliefen sich auf ca. 1,65 Mio. € inkl. Baunebenkosten, Ausstattung und Freiflächen. Auf dem Grundstück sind insgesamt 18 Stellplätze für die Einsatzkräfte vorgesehen. Das neue Feuerwehrhaus besitzt eine Fahrzeughalle mit 3 Stellplätzen, welche der Stellplatzgröße 1 der DIN 14092-1 entsprechen.
Die Umkleideräume bieten nach der DIN-Norm Platz für 39 männliche und 11 weibliche Einsatzkräfte, welche hell und freundlich gestaltet wurden. Der Schulungs- und Jugendraum kann bei Bedarf mittels einer mobilen Trennwand zu einem großen Raum zusammengeschlossen werden.
Neues und zeitgemäßes Mobiliar, gepaart mit der Präsentationstechnik werden dem Anspruch moderner Schulungsräume nun gerecht. Neben einem Büro für Lagebesprechungen, Funk und Nutzung durch die Wehrführung gibt es eine kleine Werkstatt mit angrenzendem Lager. Abgerundet wird das Raumprogramm durch eine funktionelle Küche. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über ein neues Blockheizkraft, welches in direkter Nachbarschaft in der Mehrzweckhalle errichtet wurde. Somit ist das neue Feuerwehrhaus gebäude- und feuerwehrtechnisch auf dem aktuellsten Stand.
Für die Wärmeversorgung des neuen Feuerwehrgerätehauses wurden im Vorfeld mehrere Varianten der Wärmeversorgung geprüft. Unter Berücksichtigung der aktuellen Energieeinsparverordnung sowie dem Klimaschutzziel zum Ausbau der Kraftwärmekopplung war die Variante mit einer Brennwertanlage und zusätzlichem Blockheizkraftwerk für beide Gebäude die wirtschaftlichste Lösung. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die aus dem Jahr 1999 stammende Heizung der Mehrzweckhalle in den nächsten Jahren hätte erneuert werden müssen. Die Beleuchtung im gesamten Objekt ist mit LED-Technik ausgestattet. Alle Stellplätze in der Fahrzeughalle verfügen neben einer Abgasabsauganlage auch über eine Drucklufteinspeisung und Ladeerhaltung.
Mit Unterstützung des Kirch-Gönser-Feuerwehrvereins konnten mehrere sogenannter Alarmmonitore angeschafft werden. Diese geben den Einsatzkräften beim Eintreffen im Gerätehaus einen schnellen Überblick zur aktuellen Alarmierung. Wichtige Infos wie der Einsatzort, Name und Funktion der einrückenden Mannschaft, die Art des Einsatzes oder die Ausrückeordnung werden im Alarm-Informations-System bereitgestellt. Die Baumaßnahme wurde vom Land Hessen mit einem Zuwendungsbescheid in Höhe von 153.650 Euro gefördert.