Bildungseinrichtungen sind für die Entwicklung eines Kindes / Jugendlichen unerlässlich. Hierzu gehört jedoch heutzutage mehr als das Vermitteln von naturwissenschaftlichen, sprachlichen oder musischen Kenntnissen. Schülerinnen und Schüler werden auch auf das gesellschaftliche Leben vorbereitet.
Zu diesem gehören neben Vereinen auch Hilfsorganisationen und öffentlich-rechtliche Institutionen. Diese Körperschaften beinhalten u. a. die Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland und sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft. Für die Stadt Butzbach bilden etwa 300 ehrenamtliche Brandschützer diese Stütze ab. Sie engagieren sich freiwillig, um ihren Mitmenschen bei auftretenden Notfällen zu helfen.
Neben dem demografischen Wandel steigen die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler. Daraus resultiert eine eingeschränkte Zeit für Freizeitaktivitäten als noch vor etwa 10 Jahren. Diese Entwicklung macht auch im Bereich der Jugendfeuerwehr nicht Halt. Die Mitgliederzahlen der Nachwuchsbrandschützer in den Kommunen sind stagnierend oder rückläufig. Aus diesem Grund startete bereits im Jahr 2016 ein Pilotprojekt zwischen Kultus-, Innenministerium sowie des Landesfeuerwehrverbands zum Thema Nachwuchsgewinnung und -förderung.
Auch die Leitung der Jugendfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Butzbach machte sich Gedanken über eine mögliche Zusammenarbeit unter dem Motto „Feuerwehr macht Schule“. Herr Bürgermeister Merle war schnell für die Idee zu begeistern und versprach seine Unterstützung. Nach kurzer Überlegung und einem Gespräch konnte sofort die Schulleitung der Stadtschule Butzbach für eine Kooperation gewonnen werden. Man kann sagen, alle waren sofort „Feuer und Flamme“. Aufgrund der bereits bestehenden Schulsanitäts-AG an der Stadtschule sowie deren Kooperation mit Sportvereinen im Rahmen des Nachmittagsunterrichts traf die Feuerwehr auf eine interessierte Schulleitung, die ihren Schülerinnen und Schülern ein umfangreiches Angebot bereitstellen möchte.
Beiderseits machte man sich Gedanken, wie eine solche Kooperation detailliert aussehen könnte. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe stellte nun ein entsprechendes Konzept zusammen. Mit Sascha Eiteneuer konnte ein in der Arbeit mit Jugendlichen erfahrener Projektleiter gefunden werden. Die Feuerwehr-AG soll einmal wöchentlich im Rahmen des Nachmittagsangebots stattfinden. Neben den feuerwehrtechnischen Kenntnissen und Fertigkeiten wird auch die Sozialkompetenz gestärkt. „Die Vermittlung von Werten wie Hilfsbereitschaft, Wertschätzung oder Mitbestimmung, um nur ein paar unserer Jugendfeuerwehr-Werte zu nennen, ist uns ebenfalls ein Anliegen für die Feuerwehr-AG“ sagt Stadtjugendfeuerwehrwart Benjamin Grießl. Bei der heutigen Unterzeichnung des Kooperationsvertrages betonte Herr Merle die Wichtigkeit für die Nachwuchsgewinnung der Brandschützer in Butzbach und den angrenzenden Kommunen. Dies sei wichtig, um die Schlagkräftigkeit der Feuerwehr zu erhalten. Auch die Schulleiterin, Frau Oechler, freut sich über die Zusammenarbeit und ist guter Dinge, dass die Arbeit Früchte trägt.