08.03.2023

Gemeinwesenarbeit: Männerveranstaltung am 12. März

Zugewanderte, persisch sprechende Männer treffen sich mit FIM e.V. am Sonntag um 11:00 Uhr zum Austausch

Die Gemeinwesenarbeit im Degerfeld kooperiert seit einigen Jahren mit dem Verein „Frauenrecht ist Menschenrecht“ (FIM) in einigen Frauenthemenveranstaltungen. Diese stießen immer auf sehr positive und große Resonanz. In der letzten Veranstaltung im vergangenen Jahr für persisch sprechende Frauen, wünschten diese sich ein entsprechendes Pendant für ihre Männer: einen geschützten Rahmen, in denen sich die Teilnehmenden ungezwungen in positiver Atmosphäre mit muttersprachlichen Referenten zu wichtigen Lebensbereichen wie Familie, Bildung, Rechte, Gewaltfreiheit und Unterstützungsmöglichkeiten austauschen können. 

Alle interessierten Männer sind am Sonntag, dem 12. März um 11:00 Uhr in den Treffpunkt Degerfeld (John-F.-Kennedy Straße) zum „Männer-Toleranz-Café“ herzlich eingeladen. Die Männer sprechen über Familie, Liebe und Männlichkeit. Die Gemeinwesenarbeit möchte die Vielfalt unserer Butzbacher Stadtgesellschaft im Degerfeld positiv begleiten und Begegnungsräume eröffnen, um über gesellschaftliche Aushandlungsprozesse miteinander ins Gespräch zu kommen.

FIM e.V. ist ein Verein aus Frankfurt, der sich laut Titel im Schwerpunkt mit Frauen beschäftigt. Selbstermächtigung, Orientierung in der deutschen Gesellschaft und gesellschaftliche Teilhabe stehen im Fokus. Der Wunsch, entsprechende Veranstaltungen für Männer ebenfalls anzubieten, war bereits länger vorhanden. Nun profitiert Butzbach von der Zusammenarbeit der Gemeinwesenarbeit Degerfeld mit FIM e.V., welche im vergangenen Jahr nun männliche Multiplikatoren ausgebildet haben, um auch Empowerment-Formate für männliche Zugewanderte anbieten zu können. Im März geht mit FIM e.V. in Butzbach eine Pilotveranstaltung mit Männern an den Start.

Eingeladen sind in erster Linie Männer aus Afghanistan oder Iran, so dass diese auch in der Veranstaltung sich muttersprachlich mit den Multiplikatoren auf Augenhöhe austauschen können. Dies ist das Ziel von FIM e.V. wie auch von der Gemeinwesenarbeit im Degerfel, dass die Männer sich in einem geschützten Rahmen treffen können und sich mit einem ausgebildeten ebenfalls persisch sprechenden Multiplikator, der selbst eine Flucht- oder Migrationsgeschichte hat, auszutauschen.

FIM e.V. hat bereits sehr gute Erfahrungen im Frauenbereich mit diesem peer to peer Ansatz, soll heißen: die Multiplikatoren, die mit den Teilnehmenden sprechen, verfügen über eine hohe interkulturelle Kompetenz, da sie selbst beide Kulturen kennen und so als Mittler auftreten können, um so die Orientierung im westlichen Wertesystem zu erleichtern.

Respekt und Toleranz sind der Grundsatz und es soll der Gesprächsanlass geboten werden, sich über Rollenbilder und die Auseinandersetzung mit dem Leben in Deutschland zu beschäftigen. Patriarchale Gesellschaftsstrukturen aus den Herkunftsländern der angesprochenen Männer treffen nun in Deutschland auf menschenrechtsbasierte demokratische Gesellschaft, welche sich auch in unterschiedlichen Rollenbildern verschiedener Länder im Familienleben in Deutschland niederschlagen. Um hier mit den zugewanderten Männern ganz niedrigschwellig und respektvoll miteinander ins Gespräch zu kommen, ist der peer to peer Ansatz in dem Pilotprojekt gewinnbringend. FIM e.V. gestaltet das Treffen interaktiv und mit einem gewaltpräventiven Ansatz wie auch mit theaterpädagogischen Mitteln.

Die Gemeinwesenarbeit wird gefördert aus Mitteln der Stadt Butzbach und aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums.