Städtische Gemeinwesenarbeit lädt zugewanderte Männer zum Dialogformat ein
„man. – männlich. anders. neu. – Gemeinsam für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit“: Hinter diesem Projekttitel verbirgt sich das Gesprächsangebot für zugewanderte Männer von FIM e.V. (Frauenrecht ist Menschenrecht) in einem Seminarformat im Butzbacher Degerfeld.
Pädagogin Carolin Wirtgen von der städtischen Gemeinwesenarbeit kooperiert seit langem mit dem Projektkoordinator Zafer Cin von FIM und bietet Dialogformate zum gesellschaftlichen Zusammenleben im Kontext von Zuwanderung, Geschlechterrollen, Gewaltfreiheit und Vielfalt in der deutschen Einwanderungsgesellschaft an. Mehrere Dialogveranstaltungen fanden bereits in den letzten Jahren statt. Aus einer Kooperation in Themenveranstaltungen für Frauen erwuchs schließlich mit dem Projekt „man. männlich.anders.neu“ ein Angebot für zugewanderte Männer.
Nun ist geplant, eine neue fünfteilige muttersprachliche Veranstaltungsreihe für zugewanderte Männer aufzulegen. In der Einladung werden explizit persisch sprechende Männer angesprochen, über ihre persönlichen frühen Migrationserfahrungen und ihre Rolle in der deutschen Gesellschaft zu sprechen.
Die erste Veranstaltung aus der neuen Reihe findet am Dienstag, dem 12. November 2024 von 18:00-20:00 Uhr im Treffpunkt Degerfeld in der John-F.-Kennedy Straße 63 statt.
Die Männer sind eingeladen, über ihre bisherigen Erfahrungen und über mögliche Wege zur weiteren Teilhabe an der Gesellschaft zu sprechen. Zudem können sie sich über alltägliche Herausforderungen austauschen und gegenseitig unterstützen. FIM e.V. plant das Wissen der Teilnehmenden zu erweitern und zum Gedankenaustausch anzuregen. Aus den positiven Erfahrungen mit muttersprachlichen Multiplikatoren aus dem Team von Zafer Cin werden persisch sprechende Männer aus Afghanistan angesprochen. Diese treffen sich nunmehr wieder in lockerer Atmosphäre und kommen zu fünf verschiedenen Themenkomplexen miteinander ins Gespräch. Diese sind: Gewaltfreiheit, der moderne Mann, Menschenrechte, Gleichberechtigung von Männern und Frauen und Erziehung von Kindern. Die Seminarreihe schließt mit einem Zertifikat für die Männer ab und kann hilfreich sein, wenn es um Fragen des Aufenthaltes geht.
Ausgebildete Multiplikatoren, selbst mit Migrationsgeschichte und muttersprachlich, kommen hier respektvoll und kultursensibel mit den Männern in Austausch – zu Werten und Normen in Bezug auf die Grundrechte der demokratischen Gesellschaft Deutschlands. Nicht erst seit einer in der Öffentlichkeit hitzig geführten Migrationsdebatte wurde damals das Gesprächsformat von der Gemeinwesenarbeit bereits aufgebaut, um Orientierung und Integration für zugewanderte Männer in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu erleichtern.
Das Format bietet einen Raum für persönliche Reflexion über Rollenbilder und Normen und ermöglicht einen Austausch über Gleichberechtigung und gewaltfreie Kommunikation.
FIM e.V. ist Schwerpunktträger im „2RegionenNetzwerk“ aus neun Trägern in Hessen, das mit einer Förderung des Landes gegen Ehrgewalt berät und präventiv arbeitet. Mit dem Projekt „man. Männlich, anders, neu. Gemeinsam für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit“ wird die Arbeit durch das hessenweite Netzwerk getragen. Die Gemeinwesenarbeit bietet einen Beitrag zur gesellschaftlichen Inklusion. Die jetzt für Männer geplante Seminarreihe wird im neuen Jahr fortgeführt.
Alle Männer mit Zuwanderungsgeschichte, die persisch (dari) sprechen, sind dazu sehr herzlich eingeladen. Ebenso kann dieser Veranstaltungshinweis zur Seminarreihe gerne an genannte Personengruppen weitergetragen werden.
Der nächste Termin steht auch schon fest: Am Dienstag, dem 10. Dezember 2024 (Tag der Menschenrechte).
Kontakt hierzu: Gemeinwesenarbeit im Degerfeld, Diplom Pädagogin Carolin Wirtgen, E- Mail: carolin.wirtgen@stadt-butzbach.de, mobil: 0151-51425232, Treffpunkt Degerfeld, John-F.-Kennedy Straße 63.
Die Angebote der Gemeinwesenarbeit zur gesellschaftlichen Teilhabe aller Menschen im Quartier werden gefördert aus Mitteln der Stadt Butzbach und aus Mitteln des Hessischen Sozialministeriums.