Vom 23. November bis zum 12. Januar 2020 zeigt das Museum Butzbach in der Färbgasse 16 die Ausstellung „Das Tepler Land im Spiegel der Zeit von 1930 -1950“.
Die Ausstellung, die bereits am 25. Oktober in Wiesental eröffnet wurde und lediglich an zwei Wochenenden zu sehen war, ist mittlerweile ins Museum Butzbach umgezogen und kann an diesem zentralen Ort besichtig werden.
Erarbeitet wurde die Ausstellung von dem tschechischen Heimat- und Geschichtsforscher Ludvik Poláček, der über Jahrzehnte Dokumente und Fotos aus privaten Haushalten gesammelt hat und auch Material aus den tschechischen Museen wie zum Beispiel, dem jüdischen Museum in Prag, in die Darstellung einfließen lässt. Seit der Samtenen Revolution in der Tschechoslowakei November/Dezember1989 ist es nun die junge tschechische Generation, die mit viel Engagement die Aufarbeitung der deutsch-tschechische n Geschichte in den Blickpunkt rückt. Dank des herzlichen und freundschaftlichen Kontaktes zwischen Teplern, Vertriebenen und Butzbach als Patenstadt der Vertriebenen des Kreises Tepl/ Petschau werden seit 2013 vorsichtig neue Wege im Miteinander gegangen. Die, für beide Seiten leidvolle Vergangenheit aufzuarbeiten, ist nicht einfach, stecken doch immer sehr persönliche Schicksale, viel Leid und Betroffenheit hinter den Daten und Fakten.
Der zeitgeschichtliche Hintergrund der Ausstellung ist , dass Teplá 1919 der neu geschaffenen Tscheslowakei zugeschlagen wurde. Auf Grund des Müchnener Abkommens kam die Stadt 1938 ans Deutsche Reich und wurde Sitz des Landkreises Tepl. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges besetzten amerikanische Truppen Tepl für kurze Zeit und übergaben dann die Stadt an sowjetische Truppen. Zwischen März und September 1946 erfolgte dann die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung. 1949 verlor Teplá den Status als Bezirkshauptstadt. Viele der Vertrieben kamen nach Butzbach und die umleigenden Orte. Die Ausstellung wird bis zum 12. Januar im Museum zusehen sein.