31.07.2023

Farbe in der Mode – Führung im Butzbacher Museum

Am Freitag, dem 4. August 2023 bietet die Stadt Butzbach um 17.00 Uhr eine Führung zum Thema „Farbe in der Mode am Beispiel der volkskundlichen und der neuen Miniaturschuh-Abteilung“ des Butzbacher Museums an. Tickets sind an der Tourist-Information am Marktplatz 19 erhältlich. Treffpunkt für die Führung ist am Butzbacher Museum in der Färbgasse 16.

„Was ziehe ich an?“ Diese Fragen haben sich über Jahrhunderte viele Menschen gestellt und die Gästeführerin Christine Borchers-Fanslau freut sich, dieses Thema unter dem Aspekt der Farbe näher zu beleuchten. Die Welt ist bunt und heute kann sich jeder ganz individuell kleiden, wie er möchte. Dresscodes gibt es noch zum Beispiel für bestimmte Berufsgruppen wie Kellner:innen, das Militär, Krankenpfleger:innen, aber auch beim Mannschafts- und Tanzsport, bei Feierlichkeiten oder auch im Rahmen einer Unternehmenskultur. Im Alltag darf heute jeder seine Lieblingsfarbe für seine Kleidungsstücke wählen, die Kombination der Farben ist stark abhängig von der Mode. Aber das war nicht immer so. Einen Einschnitt markiert die Französische Revolution.

Vor der Revolution gab es feste Kleiderordnungen, an die sich jeder zu halten hatte. Die heute angesagten Grau- und Brauntöne waren im Mittelalter die Farben der armen Leute. Rot stand nicht für die Liebe, sondern für Reichtum und Macht. Gelb, das wir heute mit Wärme, Freundlichkeit und Fröhlichkeit assoziieren, galt als unehrenhaft. Gerade die Bevölkerung in der Wetterau und Umgebung nutzte mit Freude die neuen Freiheiten seit der Revolution und konnte sich auch mit sparsamen Mitteln farbfreudig kleiden. Es bildeten sich Traditionen heraus, die jedoch nach dem Ersten Weltkrieg langsam verflachten, weil sich die Lebensumstände änderten. Heute wie damals vermittelt Kleidung Emotionen und hat die Macht, uns zu verwandeln. Die Bedeutung der Farbe durch verschiedene Zeiten steht im Mittelpunkt der Betrachtung beim Gang durch das Museum. 

Der abgebildete Rokoko-Absatzschuh, aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, war mit seinem auffälligen roten Ansatz und dem kostbaren Goldbrokatstoff nur Personen in hohem gesellschaftlichen Status vorbehalten. Bild: Rüdiger Fanslau