06.07.2020

Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel

Anlässlich der nun fast 30 Jahre währenden Deutschen Einheit zeigt das Museum die Ausstellung „Umbruch Ost- Lebenswelten im Wandel“, die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erarbeitet wurde. Nach der Grenzöffnung waren die Produkte aus dem Westen im Osten nicht nur sehr beliebt, sondern gaben auch die Messlatte vor. Die Kunden wollten endlich die Herrlichkeiten kaufen, auf die sie so lange verzichten mussten, dazu zählten auch West-Autos.

Als der Reiz des Neuen verblasste, Ostprodukte wie der Trabbi, die Spreewaldgurken oder Tempo-Linsen fast verschwunden waren und die entsprechenden Betriebe pleite gingen, setzte die Ostalgie ein. Das Bild zeigt einen Aufprall zwischen einem Trabant und einem Opel vor dem Zirkus „Willkommen im Wunderland“.

Ausstellung im Museum Butzbach

Auch im übertragenen Sinn prallten im Laufe der Jahre die Vorstellungen von Ossis und Wessis aufeinander. Vergleichend blickt die Ausstellung auf Bildungschancen, vergleicht West- und Ostdeutsche  in ihren Gewohnheiten, zeigt die Rolle und die Chancen der Frauen, die Lebenserwartungen in Ost- und Westdeutschland, aber behandelt auch brisante Themen, wie die Treuhand.

Die Wirtschaftskraft hat sich seit den 1990er Jahren verdoppelt und längst verläuft die soziale  Kluft nicht mehr vorrangig zwischen Ost und West. Eine interessante Ausstellung, die den Blick schärft. Das Museum ist jeweils freitags bis sonntags in der Zeit von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.