17.02.2023

Butzbach eröffnet Reallabor „Demokratikum“

Das vom Land Hessen geförderte Stadtraum-Experiment nimmt Fahrt auf

Mit einer kurzweiligen Vorstellung der Programminhalte für 2023 startete das Demokratikum im Museum der Stadt Butzbach. Erinnern, vermitteln, gestalten und vor allem spielerisch ausprobieren, was Demokratie bedeutet, steht im Mittelpunkt dieses „Stadtraum-Experiments“ in der Butzbacher Innenstadt. Vorträge, Theater, Lesungen, Diskussionen, Turnen, Schreiben und auch ein eigens dafür komponierter Song. Das Demokratikum der Stadt Butzbach bringt mit einer Bandbreite von Veranstaltungen die Demokratie lebhaft in den öffentlichen Raum und lädt aktiv zum Mitmachen ein. Mit dem Ziel, ein festes und dauerhaftes Demokratikum in Butzbach zu entwickeln und zu etablieren.

Das Land Hessen fördert im Jahr 2023 das deutschlandweit einmalige Projekt mit dem Namen „Demokratikum“ in Butzbach über das Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“. Mit dem Reallabor soll das Thema Demokratie in der Innenstadt für alle Generationen erlebbar gemacht werden. Dafür werden mitunter ungewöhnliche Orte genutzt. So gibt es Theater hinter dem Rathaus und ein Parkplatz-Festival auf dem Parkdeck „Am Marktplatz“. Das inhaltliche Spektrum reicht von der Geschichte der Demokratie um Friedrich Ludwig Weidig, über demokratische Prozesse in der Stadtentwicklung bis hin zur Demokratiepädagogik.

Als Weidig-Stadt kommt in Butzbach der Demokratiegeschichte rund um Friedrich Ludwig Weidig eine besondere Bedeutung zu. Zum einen soll das Leben und Wirken Weidigs erlebbar gemacht werden. Aber auch die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen zur Demokratie, wie den demokratischen Prinzipien in der Stadtentwicklung, findet im Reallabor Demokratikum in unterschiedlichsten Formaten statt. Intensiv wurde an dem Programm in den letzten Monaten gefeilt, Partner wurden gewonnen und die Infrastruktur geplant, damit die Veranstaltungen in diesem Jahr in Butzbach stattfinden können.

Den außergewöhnlichen Namen Demokratikum brachte Oliver Leuschke, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, ein. Analog zum Gießener Mathematikum, das anfangs auch ohne feste Räume gestartet ist. So soll auch das Experiment Demokratikum einmal einen festen Platz in Butzbach finden. Ein Ort, an dem der abstrakte Begriff Demokratie spielerisch in Exponaten erlebbar wird. Hier soll auch die Bedeutung Weidigs, der durch sein Wirken Butzbach zur Wiege der hessischen Demokratie machte, nachvollziehbar aufgezeigt werden.

In kurzweiliger und lockerer Atmosphäre im Museum der Stadt Butzbach begrüßten Bürgermeister Michael Merle und die Ortvorsteherin der Kernstadt Butzbach, Anne Thomas, die Gäste zur Eröffnung des Reallabors Demokratikum. Dr. Maya Großmann, Leiterin des Butzbacher Museums und Dr. Andrea Soboth vom Innenstadtmanagement der Stadt Butzbach präsentierten abwechselnd das umfangreiche Programm, das sie mit ihren Teams erarbeitet haben. Museums­mitarbeiterin Elisabeth Harder gab dabei bereits einen ersten Einblick in ihren Workshop, wie Weidig mit der Jugend turnte und lud direkt zum Mitmachen ein.

Die Umsetzungen des Projektes sind von der Leitidee getragen, alle Sinne anzusprechen. Deshalb wurde auch speziell für das Demokratikum ein Lied von Butzbachern kreiert. Martin Guth steuerte den Text und auch die Grundmelodie bei, die Max Pfreimer als Musiker und Produzent in einen „Ohrwurm-Song“ überführte. Die Premiere konnten die Besucher dann live im Museum mit verfolgen. So können sich die Butzbacher Bevölkerung und die vielen Gäste der Stadt auf ein abwechslungsreiches Jahresprogramm freuen. Das komplette Angebot wie auch der Song finden sich unter: www.demokratikum.de bzw. auf Instagram #Demokratikum

Bürgermeister Michael Merle (Foto r., v.r.) ,1. Stadtrat Markus Ruppel, Museumsleiterin Dr. Maya Großmann, Ortsvorsteherin der Kernstadt Anne Thomas, André Haußmann und Dr. Andrea Soboth vom Innenstadtmanagement, Markus Lambrecht von der Stadtverwaltung Butzbach / Foto: Ludmilla Naumann
Max Pfreimer (Foto l., v.l.) spielte auf der Gitarre und sang den von Martin Guth (Foto r., v.l.) erdachten Song zum Demokratikum. André Haußmann vom Innenstadtmanagement der Stadt Butzbach führte durchs Abendprogramm / Foto: Ludmilla Naumann