Nach zwei Jahren coronabedingter Pause ist die traditionsreiche Butzbacher Kleinkunstreihe „Live in Butzbach“ zurück. 

Zwischen dem 16. November 2022 und dem 29. März 2023 präsentiert die Butzbacher Filmtheater Betriebsgesellschaft mbH im Auftrag des Magistrats der Stadt Butzbach fünf hochkarätige Kabarettabende in der Alten Turnhalle.  Für die Programmgestaltung hat sich Kinobetreiber Ralf Bartel mit Martin Guth einen kompetenten Kenner der Kabarett- und Kleinkunstszene an seine Seite geholt, der die Saison 2022/2023 kuratiert hat und auch – soweit terminlich möglich – an den Abenden selbst vor Ort Ansprechpartner für Künstler und Zuschauer sein wird.

„Martin Guth übernimmt die Programmgestaltung von meiner langjährigen Mitstreiterin Rita Herth, der an dieser Stelle ein ganz besonderer Dank gilt für ihre unermüdliche Arbeit und ihr großes Engagement für die Butzbach Kleinkunst. Sei es als langjährige Kulturamtsleiterin, als auch danach als Programmgestalterin und Mitorganisatorin von „Live in Butzbach“. Mit Martin Guth konnten wir einen würdigen und ebenso kompetenten neuen Programmgestalter finden, worüber wir uns sehr freuen“, betont Bartel, der weiterhin federführend als Veranstalter der Kabarettreihe agiert. Der Kinobetreiber unterstreicht zudem, dass man sich nach zwei Jahren Zwangspause nun etappenweise wieder an die gewohnte Frequenz an Kleinkunstabenden in Butzbach herantasten wolle und es deshalb in dieser Saison bewusst zunächst bei fünf Vorstellungen, allesamt in der Alten Turnhalle verortet, belassen habe. „Wir wollen mit Augenmaß schauen, wie sich die Nachfrage nach Kulturveranstaltungen entwickelt. Umso mehr freuen wir uns auf diese fünf Abende, weil wir damit dem Auftrag der Stadt endlich wieder nachkommen können, mit „Live in Butzbach“ hochkarätige Kulturabende in Butzbach anbieten zu können“, so Bartel.

Mit dem Pohl-Gönser Kulturmanager, Moderator und Kabarettisten Martin Guth konnte ein Mitstreiter gewonnen werden, der sich seit 25 Jahren bestens in der Kabarett- und Kleinkunstszene auskennt. Über 15 Jahre lang war er selbst als Künstler auf allen bedeutenden Kabarettbühnen zu Gast (im Duo FaberhaftGuth, aber auch solo) und ist durch seine aktuelle hauptberufliche Tätigkeit als Kulturamtsleiter der Stadt Nidda weiterhin bestens kulturell vernetzt. Guth betont, dass für ihn dieses nebenberufliche Engagement für die Butzbacher Kleinkunstreihe durchaus etwas Besonderes darstellt. „Die Programmplanung von Rita Herth zu übernehmen, ist schon eine gewisse Ehre und gleichsam auch irgendwie ein Kreis, der sich schließt. Immerhin war sie es, die Dietrich Faber und mich vor vielen Jahren als heimische Newcomer schon früh in die Butzbacher Kleinkunstreihe eingebunden und uns somit ein Forum geboten hat, uns hier in der Region bekannter zu machen. Dass ich nun, sozusagen als ihr Nachfolger, an der Seite von Ralf Bartel das Programm dieser Reihe gestalten darf, ist mir daher eine besondere Freude“, betont Guth, der für den Saisonabschluss im März 2023 gleich seinen guten Draht zu seinem Ex-Kabarettpartner Dietrich Faber aktivieret hat. „Ich wusste schon recht früh, dass Dietrich im Frühjahr 2023 ein neues Kabarettprogramm am Start haben wird und konnte ihn ganz zeitnah nach seiner Premiere in Gießen für die Butzbacher Reihe gewinnen“, freut sich Guth.

Für die vorangestellten vier Abende hat der Programmgestalter durch die Bank Künstlerinnen und Künstler der ersten bundesdeutschen Kabarett-Garde engagiert. Somit stellt sich „Live in Butzbach“ in der Saison 2022/2023 als bunter Mix aus Wort- und Musikkabarett dar. Mal bissig, mal augenzwinkernd, mal politisch, mal literarisch. „Wir hoffen, dass wir mit diesem Programm zum einen unser treues Stammpublikum wieder aktivieren können, zum anderen möchten wir natürlich auch einige neue humoraffine Menschen dazugewinnen“, betont Ralf Bartel.

Wie es für die Butzbacher Kleinkunstreihe schon Tradition ist, gibt es auch in der neuen Spielzeit die Möglichkeit, über ein Abo die fünf Veranstaltungen vergünstigt zu genießen. Dazu kann man sich per E-Mail an info@live-in-butzbach.de wenden.

Den Auftakt am 16. November um 20 Uhr in der Alten Turnhalle bestreitet die Nordrheinwestfälische Kabarettistin Eva Eiselt mit ihrem Erfolgsprogramm „Wenn Schubladen denken könnten“. Eiselts wilder, aber bis ins Detail durchkomponierter Mix aus Kabarett, Theater, Musik und Schauspiel ist eine Klasse für sich, wie ein Kabarettkurzurlaub, der auf HolidayCheck 98% Weiterempfehlungen hätte. Scharfzüngig karikiert sie Denkblockaden und stellt liebgewordene, bequeme Verhaltensmuster bloß. Denn eines ist doch offensichtlich: In der Regel machen wir es uns im Leben ja ziemlich kommod. Alles hat gefälligst an seinem Platz zu sein: Schlüssel? Auf der Ablage! Ladekabel? Irgendwo. Lesebrille? Nie gesehen. Auto? Bestimmt in der Garage. Oder abgeschafft. Partner? Bestimmt in der Garage. Oder abgeschafft. Das Leben ist eine riesengroße Schrankwand und seien wir ehrlich: Wer in Schubladen denkt, hat schnell ein Brett vor dem Kopf. Wieso auch nicht? Wenn alle immer und überall auf ihre Smartphones starren, ist Holz zumindest haptisch eine Erweiterung des Horizonts. Eva Eiselts Kabarett-Parforceritt ist scharfe, ätzende und beißende Satire inklusive schnellen Szenen-, Kostüm- und Dialektwechsel sowie feinen Wortspielen.

Völlig zurecht erhielt Eva Eiselt für dieses Programm mit der St. Ingberter Pfanne (Jurypreis), eine der TOP 5-Auszeichnungen unter den deutschen Kabarettpreisen. Im TV ist sie u.a. zu Gast bei „Ladies night“ im WDR.

Die weiteren Veranstaltungen der Reihe im Überblick:

14.12. 22         Matthias Brodowy: „Keine Zeit für Pessimismus“   

18.01.23          Ingo Börchers: „Ich sag´s gern nochmal – Best of“

08.02.23          Nessi Tausendschön: „30 Jahre Zenit – Best of“

29.03.23          Dietrich Faber: „Ist …POSITIV“ das neue Solo-Kabarettprogramm

Karten für alle Veranstaltungen der Reihe gibt es ab sofort im Butzbacher Kino, der Buchhandlung Bindernagel und online via www.live-in-butzbach.de.