27.05.2020

Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel

Das Museum Butzbach hat seine Türen für Besucher wieder geöffnet. Nach der Pandemie bedingten Schließung nehmen Besucher die Öffnung gerne wahr und tasten sich an die neue Normalität heran. Auch wenn es leider keine große Eröffnungsfeier geben kann, so sind doch alle Bürger und Freunde des Museums herzlich eingeladen, ab Freitag, den 29. Mai 2020 die Sonderausstellung „Umbruch Ost – Lebenswelten im Wandel“ zu besichtigen.

Die Bundesstiftung für Aufarbeitung der SED-Diktatur hat die Ausstellung erarbeitet. Autor ist Dr. Stefan Wolle, ein Historiker mit dem Schwerpunkt DDR- Forschung.

Die Erinnerung an die Jahre des Umbruchs Ost stand lange im Schatten der turbulenten und bildmächtigen Monate zwischen der Friedlichen Revolution im Herbst 1989 und der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Tatsächlich bieten die Jahre seit der Wiedervereinigung viel Stoff zum Nachdenken und Nachfragen. Denkt man an den Film „Das Leben der anderen“ von Florian Henkel von Donnersmark, an Fernsehdokumentationen, Romane und Spielfilme, so wird die Geschichte des vereinten Deutschlands verstärkt zum Thema.

Sonderausstellung im Museum Butzbach

Nach 30 Jahren Deutscher Einheit blickt nun Stefan Wolle in Schlaglichtern auf den Alltag seit der Vereinigung insbesondere in Ostdeutschland und lässt eine Vielzahl von Bildern zeitgenössischer Fotografen einfließen. Infografiken des Online-Portals Statista zur ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung seit 1990, sowie Zeitzeugenvideos des NDR, die durch QR-Codes verfügbar gemacht werden, vergegenwärtigen einen äußerst interessanten Rückblick.

Vom letzten Tag der DDR über Erwartungen an das „Wunderland“ des Westens, Vertrauen und enttäuschte Erwartungen, Gemeinsamkeiten und Aufbrüche, die Auseinandersetzung mit dem DDR-Regime und der Gauck-Behörde, soziale Unsicherheiten, vom Vorgehen der Treuhand, der Frauenpower, der Ostalgie und dem Rechtsradikalismus werden ganz unterschiedliche Aspekte angesprochen. Wer die Geschichte der Deutschen Einheit mit all ihren Versäumnissen und Erfolgen verstehen will, dem gewährt die Ausstellung interessante Einblicke.

Das Museum ist jeweils von Freitag bis Sonntag von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.