„Wir wollen einen Neuanfang in einer schwierigen Zeit“, da waren sich alle Teilnehmer der konstruktiven Videokonferenz zwischen Butzbach und Collecchio einig.
Von italienischer Seite waren der ehemalige Bürgermeister Paolo Bianchi, die amtierende Bürgermeisterin Maristella Galli, die Übersetzerin Jana Manfredi, der Arzt Giovanni Montani und der Lehrer des Istituto Guatelli Simone Mazza dabei. Von Butzbacher Seite waren Bürgermeister Michael Merle und vom Städtepartnerschaftsverein Dr. Peter Rothkegel, Uschi Hankammer-Weber und Christine Borchers-Fanslau sowie als Lehrerin der Stadtschule, Sonja Giller vertreten.
Die Collecchieser berichteten, dass sich die Situation auch in Collecchio verbessert habe. Während zeitweise über 160 Familien in Quarantäne waren, sind es derzeit noch knapp 20 Personen und die Zahlen sind rückläufig. Mit dem Impffortschritt ist man zufrieden. Kleine Veranstaltungen wie Musikvorführungen, Theater und Open-Air Kino unter dem Motto „La cultura ci cura!“ „Die Kultur heilt uns!“ sind unter freien Himmel wieder möglich. Die lang vermissten sozialen Kontakte, Vergnügungen und Austausche sollen auf diesem Wege mit viel Um- und Vorsicht wieder möglich sein.
In der Zeit vom 17.-19. September 2021 soll das Volksfest „Sagra della Croce“ wieder stattfinden, sicher in sehr viel kleinerem Ausmaß als vor der Pandemie. In Anbetracht der Pandemie ist lediglich eine kleine Delegation mit Entscheidungsträgern und Unterstützern aus Butzbach eingeladen. Zu diesem Anlass ist ein Konzert mit der Stadtkapelle „Cittá di Collecchio“, ein Umzug der Vereine, sowie ein Konzert im Parco Nevicati geplant. Am 18. September soll dann am frühen Abend das 10-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Collecchio und Butzbach feierlich gegangen werden. An diesem Festwochenende ist auch das Septembergespräch zwischen den beiden Bürgermeistern der Partnerstädte, Vertreten der Stadt sowie Vereinsvorsitzenden geplant, um für die kommende Zeit gemeinsam gestalten zu können.
Der Besuch einer italienischen Delegation in Butzbach ist für Anfang oder Mitte Oktober vorgesehen. Ideen für die Fortführung und den Ausbau der Städtepartnerschaft wurden bereits eingebracht. Die Bürgermeisterin Maristella Galli möchte vor allem Kindergärten zwischen den Partnerstädten verbinden und auch den Austausch zwischen den Senioren der Partnerstädte fördern. Collecchio erarbeitet momentan ein Konzept zum Thema Camping. Dabei wird auch an Zeltlager für Jugendliche gedacht, auch für Schüleraustausche könnten sich hier neue Möglichkeiten ergeben. Verknüpft werden soll das Projekt inhaltlich mit dem Thema Frieden. Gern würde man Butzbach einbinden.
Besonderen Raum nahm auch der Austausch unter Vertretern der Schulen ein. Für die italienischen Seite stellte Simone Mazza dar, dass seit Beginn der Schüleraustausche im Jahr 2012 circa 150 Familien eingebunden wurden. Simone Mazza, der den Schüleraustausch von Anbeginn begleitet, berichtete, dass die Integration der Austauschschüler in die Familien durch die Pandemie erheblich erschwert sei. Durch die alltäglich anstehenden Aufgaben sei der Schüleraustausch momentan schwer umzusetzen, zumal die betreuende Lehrerin die Schule gewechselt habe. In diesem Jahr werde man keinen Austausch realisieren können, aber Ideen für das kommende Jahr entwickeln.
Bürgermeister Michael Merle betonte, dass die europäische Idee und die Werte der Europäischen Union gerade durch gemeinsame Begegnungen gelebt werden. Solidarität und Zusammengehörigkeitsgefühl wolle man weiterhin pflegen und intensivieren.
